Moselsteig kommt ins Laufen
Mit dem „Goldenen Oktober“ startet jetzt auch der neue „Moselsteig“ durch: Zwischen den Weinorten Reil und Zell an der Mosel haben die Markierungsarbeiten begonnen. Auf 24 Etappen führt Deutschlands längster Fernwanderweg von Perl im deutsch-luxemburgisch-französischem Dreiländereck über 365 Kilometer nach Koblenz am Deutschen Eck. Wer nicht auf die offizielle Eröffnung im April 2014 warten möchte, kann mit dem neuen Wanderführer „Moselsteig“ bereits auf Schnuppertour gehen: Das gemeinsam mit der Mosellandtouristik konzipierte Buch wartet mit einer exklusiven Hybrid-Funktion zwischen Printausgabe und Internet auf – über QR-Codes können sich Wanderer die Startpunkte der einzelnen Etappen aufs Smartphone holen und via GPS auch vom Himmel aus führen lassen. Das Buch mit ausführlicher Wegbeschreibung und vielen Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Genuss gibt es in allen Tourist-Infos entlang der Mosel, im Buchhandel und unter www.ideemediashop.de (300 Seiten, Detailkarten, Höhenprofile, GPS-Daten, 14,95 Euro). Infos: Mosellandtouristik, Kordelweg 1, 54470 Bernkastel-Kues/Andel, www.mosellandtouristik.de
Im Revier der Schwarzen Katz
Schnuppertour auf dem neuen Moselsteig – Im Farbenspiel des Herbstes von Reil nach Zell
Der neue Moselsteig geht an den Start: Im „Goldenen Oktober“ haben zwischen zwischen Reil und Zell die Markierungsarbeiten an Deutschlands längstem Fernwanderweg begonnen. 365 Kilometer schlängelt sich der Moselsteig von Perl bis nach Koblenz. Auf Etappe 14 können Wanderer jetzt schon auf Schnuppertour gehen.
Thomas Kalff sieht das Ziel schon vor Augen: Spätestens im kommenden Frühjahr zieren mehr als 1000 Hinweisschilder, 2000 Sprühmarkierungen und 20 000 Markierungsplaketten Pfosten, Bäume und Bruchsteinmauern links und rechts der Mosel. Am 12. April 2014, so der stellvertretende Geschäftsführer der Mosellandtouristik, soll der Moselsteig offiziell eröffnet werden. Dann werden 84 Orte miteinander verbunden sein, 13mal wird die Mosel überquert und von 108 Aussichtspunkten genießen Wanderer Traumblicke über das Tal. Wenn das Wetter mitspielt, sind in den kommenden Wochen bereits einige Abschnitte markiert. Wer zu den Pionieren auf dem neuen Weg gehören möchte, kann jetzt schon mit den GPS-Daten und Beschreibungen des offiziellen Wanderführers Moselsteig auf Schnuppertour gehen. Ulrike Poller und Wolfgang Todt, die Autoren zahlreicher erfolgreicher Wanderführer, sind vorausgelaufen – und waren auf der Tour entlang der Barler Landzunge „verzaubert vom Farbenspiel des Herbstes.“
Start der Etappe 14 (von insgesamt 24) ist in Reil an der Mosel. Über 12,8 Kilometer führen vorwiegend Weinbergwege durch den Zeller Hamm. Wanderer wandeln auf den Spuren der alten Kanonenbahn, erobern den Prinzenkopf und die Marienburg. Die Tour beginnt an der Kaiserstraße in Reil, führt zum Bahnhof und den Kanonenbahnweg zum Ortsende. Der Kreuzweg führt durch die Reblandschaft zur Kapelle oberhalb des Ortes. Nach den ersten beiden Aufstiegs-Kilometern folgt der Moselsteig zunächst dem Hangkantenweg zur Marienburg und biegt unterwegs auf den Pfad zur Luisenhöhe ab – als Ziel den Leo-Felsen im Visier. Dort lohnt sich nach rund 4,1 Kilometern ein Abstecher zur Schutzhütte. Traumhaft sind bereits die Ausblicke vom Pfad Richtung Prinzenkopf, wo das Panorama schließlich grenzenlos wird: Vom Aussichtsturm hat man die Mosel gleich mehrfach vor Augen.
Zur Halbzeit erreichen Moselsteiger nach rund 6,6 Kilometern (und einem Treppenaufstieg) die Marienburg. Hinter dem Gebäude führt ein Serpentinenpfad durch den Hangwald. Vorbei am Haus Nonnenkehr steuert der Steig links hinunter auf einen Sattel zu. An einer Mehrfachkreuzung behält die Moselsteig-Trasse die Richtung bei – und windet sich über den nächsten Anstieg zu einem Waldstück und einem steileren Naturweg. Oberhalb der Weinberge locken wieder traumhafte Blicke auf Fluss. Die folgende Wegpassage begeistert mit viel Abwechslung: Gerade noch in Sichtweite des aktiven Weinbaus wechselt der Weg in ein kurzes Waldstück und gelangt nach 8,7 km (hinter dem Abzweig des Uhu-Pfades) wieder in offene Umgebung. Über aufgelassene Weinberglagen schweift der Blick Richtung Briedel. Je weiter die Umrundung der Barler Landzunge fortschreitet, umso näher kommen wieder die bewirtschafteten Weinlagen.
Nach 10.7 km trifft die Route schließlich mitten im Rebenmeer auf die K 56. Bald rückt das Tagesziel Zell ins Blickfeld – und langsam geht es abwärts Richtung B 53. 100 Meter führt die Trasse den überbreiten Randstreifen entlang, bevor rechts der Fußweg zum Friedhof abbiegt. Treppenwege weisen jetzt Richtung Mosel und zur Fußgängerbrücke. Von dort aus gibt es den berühmten Fotoblick auf die Uferfront von Zell, auf das überdimensionale Lagenschild der berühmten „Zeller Schwarze Katz“ und den Collis-Turm, der hoch oben auf der Hangkante eine tolle Aussicht verspricht. Nach rund 12.8 km endet am Marktplatz mit dem „Zeller Schwarze Katz“-Brunnen die aussichtsreiche Moselsteigetappe mitten in Zell (Mosel).
Buchtipp: Moselsteig – Offizieller Wanderführer mit GPS-Daten, Smartphone-Anbindung, Detailkarten und Profilen, 300 Seiten, 14,95 Euro, www.ideemediashop.de
Abdruck honorarfrei in Verbindung mit Buchtipp
Bildtexte
OBEN:
Die ersten Plaketten zieren den Moselsteig zwischen Reil und Zell. Projketmanager Thomas Kalff und Planer Michael Teusch auf dem Prinzregententurm nahe der Marienburg über Zell an der Mosel.
MITTE:
Rund 25 000 Markierungsplaketten, Sprühmarkierungen und Hinweistafeln weisen Wanderern künftig den Weg entlang der Mosel.
UNTEN:
Wein und Weitblick: Der Moselsteig verbindet Abenteuer, Kultur und Genuss. Darüber freuen sich Planer Michael Teusch, Projektleiter Thomas Kalff und Moselland-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert.
Fotos: ideemedia/Moselsteig