Koch-Duell der Knödel-Köche: Wo Tirol am besten schmeckt
St. Johann in Tirol. 18 Tiroler Köche decken am 19. September in St. Johann in Tirol den längsten Knödeltisch der Welt: 22 000 Knödel sieden, kochen und schmoren dabei in den Töpfen und Pfannen. Alpen-Gourmets haben die Wahl zwischen 23 Geschmacksrichtungen – von herzhaft und deftig über vegetarisch bis zuckersüß. Neben traditionellen Hausrezepten aus Großmutters Bauernküche probieren die Knödelköche jedes Jahr neue originelle wie pfiffige Variationen aus. Das 28. Knödelfest in St. Johann in Tirol startet um 13 Uhr mit dem Einzug der Festwirte, die 300 Meter lange Tafel zieht sich durch die romantische Speckbacherstraße zum Hauptplatz vor der Barockkirche. Zum Mitnehmen gibt es für jeden Gast ein Gratis-Kochbuch mit den besten Rezepten. Hoch-Genuss erleben Knödel-Fans im September auch bei Wandertouren zu den bewirtschafteten Almen und Berggasthöfen unterhalb des Kaisermassivs, wo ebenfalls typische Tiroler Kost auf den Speisekarten steht. Im Rahmen der Almfestwochen (12. September bis 26. September) können Urlauber an geführten Bergwanderungen, Kräutertouren, Bergfrühschoppen und Almererfesten kostenlos teilnehmen. Am 27. September erlauben die Bergbahnen St. Johann in Tirol/Oberndorf Gästen einen besonderen Blick hinter die Kulissen – und erklären eindrucksvoll die Technik, die den Gipfelsturm per Gondelfahrt möglich macht. Infos: Kitzbüheler Alpen St. Johann in Tirol – Oberndorf – Kirchdorf – Erpfendorf, Poststraße 2 , A-6380 St. Johann in Tirol, Telefon 0043/5352/633350, Mail: info@kitzalps.cc; Internet: www.kitzalps.cc
Gipfelblicke und Gaumenfreuden
Wo Alpengourmets auf (Wander-)Touren kommen
Duftend und deftig, luftig und locker, süß oder salzig: Seit mehr als einem viertel Jahrhundert liegt die Hochburg des Tiroler Knödels unterhalb des Wilden Kaisers. Am 19.. September köcheln, dampfen, brutzeln und schmoren 18 Knödelmeisterinnen und Meister innerhalb von acht Stunden wieder 23 Sorten in Töpfen und Pfannen.
Fred Brunner ist Knödelkoch der ersten Stunde. „Die Deftigen“, lacht der Küchenchef am siedenden Kupferkessel, „san´ die absoluten Renner.“ Und das seit mehr als einem viertel Jahrhundert, seit die Tiroler als Höhepunkt der herbstlichen Almfestwochen den Alpengourmets auftischen, was in alten Zeiten ein Arme-Leute-Essen am Berg war: „In die Knödel“, nickt Fischer-Wirt Michael Grander, „kam rein, was gerade frisch und auf dem Bauernhof vorhanden war.“ In der Not entstanden Rezepte, die heute Knödelgenießern aus aller Welt das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt: Deftige Selchfleisch- und delikate Speckknödel dominieren auf der herzhaften, luftige Germknödel und lockere Marillenknödel auf der süßen Seite.
„Die Rezepte“, schmunzelt Fred Brunner, „haben sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert.“ Viele wurden von den St. Johanner Köchen in den vergangenen drei Jahrzehnten allerdings neu entdeckt und leicht variiert. Neben dem „Speckknödel“, der von Tirol aus seinen Siegeszug um die Welt startete, stehen die „Kasknödel“ (oder – wegen Ihrer Fleischlosigkeit – auch „Fastenknödel“ genannt), die herbstlichen „Schwammerlknödel“ und die vegetarischen „Spinatknödel“ hoch im Kurs der Knödelfans. Wer es besonders deftig mag, greift nach „Rauchkuchlknödeln“, denen geräucherter Bauernspeck und eine Prise Knoblauch den besondern Geschmack geben. Wer eher auf Süßes steht, kann sich Topfen-, Marillen oder Germknödel auf der Zunge zergehen lassen. Dabei ist Knödelkochen kein großes Geheimnis: Getrocknete Semmel, fein geriebene Kartoffeln, Eier, Salz, Pfeffer, eine Prise Muskat oder Majoran, etwas Milch und viel frische Kräuter – fertig ist das Grundrezept. Michi Grander schmunzelt wohl wissend: „… und dann braucht´s nur das richtige Händchen beim Würzen und Formen.“
Der Knödeltisch in der Speckbacherstraße ist jedes Jahr kulinarischer Höhepunkt der Almfestwochen und Start für die bunten Almabtriebe in der Ferienregion mit den Urlaubsgemeinden St. Johann in Tirol, Oberndorf, Kirchdorf und Erpfendorf. Aber angeboten werden Speck-, Topfen- , Marillenknödel und viele andere leckere Varianten rund ums Jahr. „Bodenständige und ehrliche Küche ist weiter auf dem Vormarsch“, freut sich Tourismuschef Martin Weigl über die neue Liebe zu alten Gerichten. Und über die Wiederentdeckung des Genusswanderns. Für fast 40 Prozent aller 34 Millionen deutschen Wanderer gibt das Ziel die Marschrichtung vor. Und das lautet: Ein Hoch auf die Hütte. Wo eine Einkehrstation lockt, sind in der Heimat des Knödels die Genusswanderer zu Hause.
„Jausenstationen, Almhütten und Berggasthöfe sind natürlich unsere beliebtesten Anlaufpunkte“, weiß auch der Touristiker. Und auf diesen Boom haben sich die Kitzbüheler Alpen eingestellt: 300 Kilometer Spazier-, Bergwanderwege und Steigen und noch einmal 200 Kilometer Radwanderwege locken zu großen und kleinen Genuss-Touren. Gipfel- und Gaumenfreuden sind in St. Johann in Tirol eng miteinander verbunden. Denn an allen Wegen zum Zahmen und zum Wilden Kaiser, zum Harschbichl oder im wildromatischen Kaiserbachtal liegen zünftige Einkehrstationen. „Eine vernünftige Brotzeit gehört einfach dazu“, hält auch Wanderführer Günther Mimm nicht hinter dem Berg mit der Preisgabe seiner Lieblingsplätze. Er kennt sich auf allen Routen und in den schönsten Jausenstationen bestens aus. Und er weiß auch, dass Touren rund um den Kaiser Wilden ganz sanft sein können. „Bei uns kommen auch Einsteiger zum Aufstieg“, lacht Kaiser-Spezialist Günther Mimm.
Die imposanteste Wanderung führt von der Griesner Alm oberhalb von Kirchdorf über das Stripsenjochhaus (1577 Meter) auf den Feldberg mit seinen 2123 Metern. Die Route führt weiter auf die Ranggenalm, die Fischbachalm und wieder zurück ins Tal von St. Johann in Tirol. Je nach Ausgangspunkt und Einkehrlänge dauert die Tour fünf bis sieben Stunden.
Noch einfacher geht es hinauf auf den Gipfel von St. Johanns Hausberg, dem Kitzbüheler Horn: Bis auf 1700 Meter fährt ein moderner Lift auf den Haschbichl. Von dort aus lässt sich das Gipfelkreuz des Horns auf 1996 Metern in gut zwei Stunden erklimmen. Belohnt wird der Aufstieg mit einem grandiosen Panoramablick über die gesamten Kitzbüheler Alpen – vom Kaisergebirge auf der einen bis zum Wildseelodergipfel auf der anderen Seite.
Infos: Kitzbüheler Alpen St. Johann in Tirol – Oberndorf – Kirchdorf – Erpfendorf, Poststraße 2 , A-6380 St. Johann in Tirol, Telefon 0043/5352/633350, Mail: info@kitzalps.cc; Internet: www.kitzalps.cc