Auf sanften Wegen ins Herz des „Kaisers“
Der „Kaiser“ gehört zu den faszinierendsten Gebirgszügen der Alpen – und ist dennoch per pedes und Pedale auch für Freizeit-Alpinisten einfach zu entdecken. Was auf den ersten Blick hochalpin wirkt, entpuppt sich auf den zweiten Tritt bereits als unvergessliches Natur-Erlebnis zwischen Alpenblumenwiesen und kristallklaren Bergbächen. Vom Frühjahr bis zum Spätherbst kommen Naturfreunde in den Kitzbüheler Alpen rund um die „Kaiser“-Dörfer St. Johann in Tirol, Oberndorf, Kirchdorf und Erpfendorf auf sprichwörtlich „sagenhafte“ Touren – erstmals auch mit dem Leih-Elektro-Bike, mit dem auch steilere Passagen leicht zu meistern sind. Unzählige Erzählungen und Legenden aus der „kaiserlichen“ Bergwelt begleiten dabei Wanderer auf dem Weg zu den Wundern der „Lourdesgrotte“, auf der Passage durch die „Teufelsgasse“ und bei der Überquerung der „Märchenwiese“. Zu den schönsten Fuß-Touren gehört der Aufstieg durch das Naturschutzgebiet Kaiserbachtal von der Griesener Alm zum Stripsenjochhaus und – für trittfeste und schwindelfreie Naturen – die Nord-Süd-Durchquerung des Gebirges durch das Ellmauer-Tor: Über einen Klettersteig geht es in das Herz des Kaisers. Eher sanfte Wege führen zu drei ganz besonderen Naturjuwelen Tirols: Am Fuße der Maukspitze mitten im „Wilden Kaiser“ fällt im Zentrum eines rund 60 Meter hohen Felsendoms Tirols höchster Wasserfall als Schleier in die Tiefe. Das Schauspiel aus Millionen feinster Tröpfchen lockt nicht nur die staunenden Fotografen, sondern auch Kletterfreunde aus aller Welt. Der „Schleierwasserfall“ gilt als Mekka der Extrem-Climber. In eine fast vergessene Naturoase, die in der Eiszeit entstanden ist, führt die neue Erlebniswelt „Moor & more“: Am südlichen Fuß des 14 Kilometer langen Kaisergebirges blüht das Wollgras, flattern seltene Schmetterlinge über tiefgrünen Torfmoos-Wiesen und zieht die seltene Sumpf-Calla die Blicke an. Zu den gut versteckten Geheimnissen Tirols gehört auch die Grießbachklamm: Auf perfekt gesicherten Pfaden geht es von Erpfendorf aus durch die wildromantische Schlucht. Ein Faltblatt für Radler, Mountainbiker und Wanderer mit den schönsten wie geheimnisvollsten Ausflugszielen der Kitzbüheler Alpen gibt es beim Tourismusverband. Wer längere Anstiege scheut, kann viele Touren jetzt auch unabhängig von der Fitness mit dem Elektro-Rad starten: In den Kitzbüheler Alpen haben 68 Verleiher in 65 Orten und an 99 Ausflugszielen ein dichtes Netz mit Akku-Tauschstationen eingerichtet, damit kein E-Biker bei der Bergtour auf der Strecke bleibt. Infos: TVB St. Johann in Tirol – Oberndorf – Kirchdorf – Erpfendorf, Poststr. 2, A-6380 St. Johann i. T. , Telefon: 0043/5352/633350, Fax: 65200, Mail: info@kitzalps.cc, Internet: www.kitzalps.cc Von Montag bis Freitag täglich kostenlos geführte Wanderungen (Juni bis Oktober). E-Bike-Verleih ab 20 Euro/Tag.
Fotos: Kitzbüheler Alpen
Wandern, wundern, wissen
Auf neuen Wegen durch das Kaisergebirge
Raus in die Natur: Wandern und Radfahren erleben eine Renaissance. In den Kitzbüheler Alpen führen neue Wege auf sanften Touren zu vergessenen Naturjuwelen – per pedes oder per Pedale.
Wie die Zacken einer Kröne recken sich seine Spitzen in den stahlblauen Himmel, majestätisch erheben sich seine steilen Kalkfelsen über malerischen Bachtälern: Der „Kaiser“ gehört zu den faszinierendsten Gebirgszügen der Alpen .Keine Bange vor großen Bergen brauchen dabei Wanderer und Radler zu haben: Traumhafte Wege führen zu wiederentdeckten Naturparadiesen. Und wer längere Anstiege scheut, kann auf das Elektrobike umsteigen: Zum Saisonstart haben die Verleiher in den Kitzbüheler Alpen ein dichtes Netz mit Akku-Tauschstationen entlang der Radwege und auf Berggasthäusern eingerichtet.
Ein Ausflug in die wilde wie faszinierende Bergwelt des Kaisergebirges ist dabei nicht nur eine Entdeckungsreise zu den Höhepunkten der Kitzbüheler Alpen, sondern auch eine Exkursion durch Tirols Geschichte und seine vielen Geschichten. Bereits um die Jahrhundertwende sammelte der Fotograf und Wanderer Anton Karg aus Kufstein die Mythen um den „Totensessel“, die „Fleischbank“, die „Lauterbacher“ , entstanden die „Lourdesgrotte“ und die „Teufelsgasse“. Fünf Tipps für besondere Natur-Touren:
Tour 1: Den ersten Eindruck von der wildromantischen wie imposanten Landschaft des Kaisergebirges vermittelt der Blick vom Kitzbühler Horn aus. Auf die bequemste Tour geht´s von St. Johann in Tirol mit der Seilbahn auf den Harschbichl unterhalb des knapp 2000 Meter hohen Horngipfels – und gemütlich bergab durchs Reich der Sinne: Die Zacken des Kaisermassivs mit ihren schroffen Felswänden bestaunen, den süßen Duft der Aurikelblüte atmen und dem Summen der Insekten lauschen, die über die Alpenrosen schwirren. Der Alpenfrühling gehört für viele zu den schönsten Zeiten für eine Bergtour. Und für einen Ausflug in die Welt der Sagen: In der großen Einsamkeit der Kalkfelsen soll Kaiser Karl der Große schon über ein Jahrtausend unbeschwert ruhen. Und wer lange genug auf die Bergspitzen blickt, dem wird ein Licht aufgehen: Die Zinken der Gipfel ähneln stark den Zacken einer Krone… Auf halber Strecke lockt die Angerer Alm zur Verschnaufpause. Unter dem Dach des fast 200 Jahre alten Hofes – und auch in vielen anderen urigen Hütten der Urlaubsregion – wird serviert, was Wanderer gerne genießen. Bekannt und berühmt sind die Köche rund um St. Johann in Tirol für ihre Knödelvariationen. Einmal im Jahr wird im Tal (im September) sogar der längste Knödeltisch der Welt gedeckt. Gut gestärkt, führen mehrere Wege zurück ins Tal – Genießer wählen die Panoramastrecke über die urige Bassgeigeralm zum Abstieg nach Oberndorf. Wer einmal besonders hoch hinaus will, kann im neuen „Hornpark“ an der Mittelstation der Gondelbahn die Baumwipfel erklimmen: Sechs Parcours führen in luftiger Höhe (zwischen zwei und 15 Metern) durch den 25 000 Quadratmeter großen Kletterwald am Angereralm-Bergsee. Dabei geht es – nach ausführlicher Anleitung und Absolvierung eines Probeparcours – gut gesichert über schmale Bohlen und schwankende Hängebrücken zu 60 Stationen.
Tour 2: Tief in das Herz des Wilden Kaisers dringen Radler und Wanderer auf einer erlebnisreichen Kombi-Tour vor. Mit dem Rad geht es durch das romantische Kaiserbachtal hoch über Kirchdorf bis zum Parkplatz Griesner Alm – und zu Fuß weiter hinauf zum Stripsenjochhaus. Gipfelstürmer können von dort den 1807 Meter hohen Stripsenkopf erklimmen. Am Alpenhaus trennen sich die Wege – entweder zurück zum Parkplatz und mit dem Rad ins Tal oder zu Fuß und mit einem Hauch von Bergabenteuer weiter zum Ellmauer Tor. Die Kraxelei über einen alpinen Klettersteig lohnt sich: Die Nord-Süd-Durchquerung des Wilden Kaiser Massivs gehört zu den schönsten Ausflügen, die Rundumsicht von 2006 Metern ist überwältigend. Wie an einer Perlenschnur reihen sich die Gipfel des Alpenhauptkammes – Großvenediger und Großglocker sind zum Greifen nah… Beeindruckend ist die Aussicht auf die sagenumwobenen „Fleischbankwände“ des Ostkaisers.
Tour 3: Traumhafte Aussichten und deftige Genüsse begleiten Wanderer auf einer kindertauglichen Drei-Hütten-Tour an der Südflanke des Kaisers. Von der Wochenbrunner Alm führt der Weg zur Gaudeamushütte. „Im Haus der Alpenvereinssektion Berlin geht´s immer lustig zu“ wissen die Einheimischen. Durch eine schmale und geheimnisvolle Klamm („Klamml“) muss, wer Richtung Ellmauer Tor weiter zur Gruttenhütte will – „im Rücken der Kaiser von seiner wildesten Art, im Blick die Alpenkette, einfach immer wieder ein Traum“ schwärmen Bergexperten. Wer sich vom Panorama lösen kann, wandert über die Riedelhütte zurück zum Ausgangspunkt.
Tour 4: Millionen feinste Wassertöpfchen sorgen unterhalb der Maukspitze im Zentrum des Kaisergebirges für ein faszinierendes Naturschauspiel: Über 60 Meter fällt Tirols höchster Wasserfall von der Felsspitze als Schleier in die Tiefe. Das Naturtheater lockt nicht nur Mountainbiker und Wanderer, sondern auch Kletterfreunde aus aller Welt: Der „Schleierwasserfall“ gilt als Mekka der Extrem-Climber. Wanderer können hinter dem Wasservorhang vorbeigehen, Kletterer finden links und rechts mehrere anspruchsvolle Routen. Wer in St. Johann in Tirol startet, kann den Tages-Ausflug mit einem Streifzug durch eines der schönsten Hochmoore der Alpen kombinieren: Zwei ausgeschilderte Rundwege führen durch die neue Erlebniswelt „Moor and more“ unterhalb der Südflanke des Kaisergebirges – und zu weiten Wollgras-Wiesen, seltenen Schmetterlingen und farbenprächtigen Sumpfpflanzen.
Tour 5: Unberührte Natur, klares Wasser und schroffe Felsen begleiten Wanderer auf einer der schönsten leichten Touren in den Kitzbüheler Alpen: Von Erpfendorf aus führt ein wildromantischer Pfad durch die Grießbachklamm. Die Schlucht ist durch Stege und Seile gesichert und gut begehbar. Über die bewirtschaftete Angerlalm führt der Weg in gut zweieinhalb Stunden nach St. Johann in Tirol.
Infos: Tourismusverband Kitzbüheler Alpen St. Johann i.T. – Oberndorf – Kirchdorf – Erpfendorf, Poststraße 2, A-6380 St. Johann in Tirol, Telefon: 0043/5352/633350, mail: info@kitzalps.cc. Internet: www.kitzalps.cc Von Montag bis Freitag täglich kostenlos geführte Wanderungen (Juni bis Oktober).