Auf sanfter Tour zum Abenteuer Natur
Mit Willi Waldwichtel in die „Zauber“-Berge
Leuchtende Bergspitzen im milden Sonnenlicht, stahlblauer Himmel und bunte Blätter: Der „Goldene Herbst“ gilt als ideale Wanderzeit in den Bergen. Im Tiroler Pillerseetal in den Kitzbüheler Alpen kommen aber nicht nur versierte Geher über schmale Grate zu den schönsten Ausblicken, sondern auch kleine Gipfelstürmer kinderleicht auf besondere Touren: Bis zum Ende der Herbstferien lockt das Pillerseetal Familien mit Kindern zu Erlebnissen und Abenteuern unter den weiß-grau schimmernden „Zauber“-Bergen. Nachwuchs-Alpinisten können schmale Schluchten, abenteuerliche Klettersteige und märchenhafte Bergseen erkunden, sich mit oder ohne Eltern im weltgrößten Niederseilgarten austoben, im Triassic-Park den Dinos folgen oder mit der größten Familienachterbahn Österreichs den Gipfeln näher kommen. Zum Pauschalpreis ab 214,50 Euro macht eine Familie bereits vier Tage Ferien in der Bergwelt – das Kinderprogramm im „Tatzi-Club“ ist inklusive: Mit „Willi Waldwichtel“ geht es durch den bunten Blätterwald und zum Drachensteigen auf duftenden Bergwiesen, mit Herbsthexe Kuni in die Küche und zum Kürbisfest. Die schönsten Familienausflüge auf sanften Wegen führen auf den Karstein mit einer faszinierenden Fernsicht über die Steinberge und zum Wilden Kaiser, auf die Buchensteinwand mit dem neuen Jakobskreuz, auf die Steinplatte mit der gläsernen Aussichtsplattform und zum Wildseelodersee – einem der romantischsten Wildalpseen der Kitzbüheler Alpen auf knapp 1800 Meter Höhe. Im gemütlichen Alpenvereinshaus, das bis zum ersten Schneefall geöffnet ist, können kleine und große Entdecker sogar eine romantische Nacht unterhalb des Gipfelkreuzes verbringen. Infos: Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Pillerseetal, Dorfplatz 1, A-6391 Fieberbrunn/Tirol, Telefon: 0043/5354/56304, www.pillerseetal.at, Mail: info@pillerseetal.at
„Wunderbare“ Wanderziele: Dem Himmel nah, dem Alltag fern
Wo Natur und Magie frische Kraft schaffen
Bergspitzen gelten seit Jahrtausenden als Wohnsitz der Götter – und Orte voller Energie. Wer ihnen näher kommen will, muss hoch hinauf: Bildstöcke, Steinkreise, wilde Wasser, Bergkapellen und Kreuze locken zu bedeutungsvollen Kraftplätzen abseits des Alltags. Im Tiroler Pillerseetal kam mit dem größten Jakobskreuz der Alpen eine spektakuläre Stätte hinzu.
Mindestens einmal im Jahr steigt Max Steinacher zur Winterstelleralm hoch über dem Tiroler Pillerseetal auf – „a ganz b´sonderes Platzl“ sagt der passionierte Wanderführer. „Zum Beten gehe ich in die Berge“ steht auf dem schlichten Holzkreuz oberhalb der saftigen Bergwiesen. Max sucht sich einen großen Felsbrocken im Steinkreis als Sitzplatz aus – und genießt die Kraft der Natur: Stille, Einsamkeit und einen schier endlosen Panoramablick bis zu den gewaltigen Dreitausendern am Horizont. Der Steinkreis markiert nicht nur symbolisch: Gut zwei bis drei Gehstunden und 700 Meter über vom Ausgangspunkt von St. Ulrich am Pillersee entfernt sind Wanderer dem Himmel ganz nah – und dafür dem oft stressigen Alltag völlig fern. „Kraft und Zuversicht tanken“, nennt es Max.
Der „Kraftplatz“ an der Winterstelleralm ist nur einer von vielen mystischen Orten in den Kitzbüheler Alpen. Seit Jahrhunderten suchen Menschen auf den Bergspitzen zwischen Kaisergebirge und Steinbergen die Nähe zum Himmel – einige aus religiösen Gründen, andere glauben an spezielle Energieschwingungen, die sich positiv auf Geist und Gesundheit auswirken, viele schöpfen Kraft durch grandiose Eindrücke, wenn sie im Frühtau die ersten Sonnenstrahlen am Gipfelkreuz erleben. „Der Kopf wird frei“, bringt es Florian Phleps vom Tourismusverband Kitzbüheler Alpen auf einen gemeinsamen Nenner.
Zu den versteckten Geheimnissen im Pillerseetal gehört auch der Wildseeloder mit seinem sagenumwobenen Bergsee: Schneeweiß spiegeln sich die Kumuluswolken im tiefen Schwarzblau des Wassers, von dem bis heute niemand weiß, wo es wirklich herkommt. Nur das „Platsch“ der springenden Fische durchbricht hin und wieder die Stille der Natur. 30, 40, 50 Kilometer weit reicht der Blick über die Loferer Steinberge und das Kaisergebirge. „Faszinierend“, sagt Wanderführer Toni Widmann – und das, obwohl er dieses Naturerlebnis nahezu wöchentlich hat. Bald 125 Jahre schmiegt sich die „Wildseeloderhütte“ an diesem ganz besonderen Platz zwischen die Gipfel von „Henne“ (2078 Meter) und „Wildseeloder“ (2017 Meter) – und bietet Aufsteigern mit einfachen Nachtquartieren einen Ausstieg auf Zeit. Wer sich den Talaufstieg von Fieberbrunn aus (rund vier Stunden) um 800 Höhenmeter verkürzen möchte, fährt mit der Gondelbahn bis zum Lärchfilzkogel. Von dort geht es in knapp zwei Stunden über schmale Pfade, durch einen Wildbach und über eine kurze Felspassage mit traumhafter Fernsicht hoch auf die Hütte am See. Zwischen den beiden Bergspitzen treffen sich die Genießer – denn Leib und Seele bilden hier eine energetische Einheit: Wenn vor dem Panorama des tiefen wie geheimnisvollen Sees kühles Bier und frisch geräucherter Speck mit herzhaftem Bauernbrot auf einem einfachen Holzbrett serviert werden, macht das die meisten so zufrieden, wie anderswo ein Sterne-Menü auf königlichem Porzellan. Jedes Jahr Mitte September wird es am Wildalpsee besonders feierlich: Zum Konzert treffen sich die Einheimischen in Tracht, die Pramauer Weisenbläser sorgen für ein unvergessliches Klang-Erlebnis am Berg.
Dem Himmel besonders entgegen kommen Wanderer auch auf der gegenüberliegenden Buchensteinwand: Knapp unterhalb des Gipfels steht jetzt auf 1456 Metern das größte Jakobskreuz der Alpen – 30 Meter hoch, 19 Meter breit und von innen begehbar. Pilger, Wanderer und Schaulustige können von fünf Aussichtsterrassen atemberaubende Fernblicke zu den weißgepuderten Gipfeln von Großglockner, Steinbergen und Kaisergebirge genießen. 152 Stufen und ein Lift führen zu Veranstaltungsräumen und Terrassen in den vier Armen. Das neue mit 23 500 Quadratmetern Lärchenschindeln verkleidete Aussichtskreuz liegt am Rande einer von drei Linien des Tiroler Jakobsweges und wird Mitte September feierlich eröffnet. Auf den Gipfel führen vom Pillerseetal aus Wege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade – und ein Vierer-Sessellift.
Wer auf der rund 17 Kilometer langen Jakobswegetappe von Waidring nach St. Johann in Tirol wandert, findet abseits des Pilgerpfades auch einen besonders wild-romantischen Kraftplatz: Die Hasslerschlucht. Sie gilt bis heute als eines der verstecktesten Naturjuwele der Kitzbüheler Alpen, obwohl sie bereits 1870 von einer deutschen Urlauberfamilie entdeckt wurde. Überwältigend ist der Kontrast zwischen der üppigen Farbenpracht der Blumen, Pflanzen und der schroffen Felsformationen. Am Ende der Schlucht stürzen zwei Wasserfälle von den Hängen des Fellhorns – und sorgen je nach Sonneneinstrahlung für unvergessliche Farbenspiele der Gischt. Für den Abstecher in die unberührte wilde Alpenwelt benötigen Wanderer vom Parkplatz Mühltal aus rund 30 Minuten.
Mit mehr als 400 Kilometer Wanderwegen für Einsteiger und schmalen Felspfaden für fortgeschrittene Alpinisten gehört das Pillerseetal zu den abwechslungsreichsten Tourengebieten Tirols. Wer das Abenteuer sucht, findet mit dem neuen „Marokka“ einen anspruchsvollen wie landschaftlich reizvollen Klettersteig am Vorgipfel zur „Henne“, Familien können an der Bergstation Streuböden im größten Niederseilgarten Österreichs balancieren oder im Triassic Park auf der Steinplatte der Vergangenheit auf die Spur kommen.
Infos: Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Pillerseetal, Dorfplatz 1, A-6391 Fieberbrunn, Telefon: 0043 5354 56304, www.pillerseetal.at
Alle Fotos:
TVB Kitzbüheler Alpen – Pillerseetal
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